METROPOLIS, Ein Projekt zum Film von Fritz Lang und Thea von Harbou
Mit Katharina Klar, Franz Solar, Franz Josef Strohmeier
Regie: Claudia Bauer
Bühne und Kostüme: Hendrik Scheel
Videokunst: OchoReSotto
Dramaturgie: Regula Schröter
Schauspiel Graz 2010
Joh Fredersen regiert Metropolis, Stadt der Zukunft, Stadt der Ausbeuter und Ausgebeuteten. Die Reichen vergnügen sich in den paradiesischen Gärten der Oberstadt, während die Arbeiter
unterirdisch ein erbärmliches Dasein fristen. Fredersens Sohn Freder verliebt sich in Maria, eine Arbeiter-Aktivistin aus der unterirdischen Stadt, die den Arbeitern Befreiung aus der Versklavung
predigt. Sie führt ihn in die Unterwelt, wo er die Arbeiterbewegung unterstützt. Um den Arbeitern den Glauben an Maria zu nehmen, lässt Freders Vater von Wissenschaftler Rotwang eine mechanische
Doppelgängerin Marias konstruieren. Rotwang aber programmiert den ersten weiblichen Androiden so, dass dieser seinem eigenen zerstörerischen Plan dient …
Die urbane Modernität, die „Goldenen Zwanziger“, die utopisch kinematographische Stadt – kein Film beschwört diese Klischees des vergangenen Jahrhunderts lebhafter herauf als Metropolis,
Fritz Langs unverwüstliches Meisterwerk aus den Jahren 1926/27. Von seiner Entstehung bis heute hat dieser Filmklassiker, der sich immer wieder aufs Neue aus seinen eigenen Widersprüchen speist,
ebenso viele hymnische Lobreden wie abschätzige Kritiken hervorgerufen. Die Aufzählung der kontroversen Wertungen wie Sozialkitsch, antirevolutionäre bzw. prorevolutionäre Propaganda,
präfaschistische Ästhetik oder filmtechnisches Meisterwerk ließen sich unendlich fortsetzen. Der Monsterfilm, den die Kritiker zu hassen liebten, floppte bei der Premiere, wurde in der im
Retrolook aufgemotzten Technoversion der 80er zum Kultfilm und wird unterdessen als Archetyp des Science-Fiction-Noir-Katastrophenfilms gehandelt.
Stadtmodell